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Tour durch Island: F985

Abschnitt:

Ringstraße - Skálafellsjökull

Blick von der F985 in 160 Metern Höhe in Richtung Osten nach Höfn
Blick von der F985 in 160 Metern Höhe in Richtung Osten nach Höfn
F985 mit dem Gletscherfluss Staðara
F985 mit dem Gletscherfluss Staðara
Blick auf den Skálafellsjökull vom Ende der F985
Blick auf den Skálafellsjökull vom Ende der F985
Blick auf den Skálafellsjökull vom Ende der F985
Blick auf den Skálafellsjökull vom Ende der F985
Blick zurück auf die F985 vom höchsten Punkt der Piste
Blick zurück auf die F985 vom höchsten Punkt der Piste
Karte zur Tour von Höfn nach Skaftafell
Karte zur Tour von Höfn nach Skaftafell mit dem Abstecher zum Skálafellsjökull (Jöklasel)
Karte zur Tour über die F985 zum Skálafellsjökull
Karte zur Tour über die F985 zum Skálafellsjökull

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 16,7 Kilometer lange Tour im Süden Islands über die F985 zum Skálafellsjökull.

Auf der Hochlandpiste F985 zum Skálafellsjökull

40 Kilometer westlich von Höfn biegt von der Ringstraße die unscheinbare Hochlandpiste F985 nach Norden in Richtung der Berge und Gletscher von der Ringstraße ab.

Nicht zuletzt ist die Piste auf Grund ihrer enormen Steigungen fahrtechnisch interessant, insbesondere lohnt jedoch der Blick von oben auf den Skálafellsjökull, einen Seitenarm des Vatnajökull den Aufstieg.

Auf einer Distanz von 16 Kilometern führt die F985 von Meereshöhe auf 880 Meter über dem Meeresspiegel hinauf. Die Piste ist stellenweise mit 25% und mehr äußerst steil und rutschig und kann nur mit 4WD-Fahrzeugen befahren werden. In weiten Bereichen lässt sich die Strecke sehr gut befahren und wäre auch für 2WD-Fahrzeuge machbar. Entscheidend sind jedoch die extrem steilen und rutschigen Abschnitte.

Für Touren-Radfahrer ist die F985 absolut ungeeignet. Allenfalls könntet ihr euch mit einer Top-Kondition ohne Gepäck und mit einer Übersetzung für Anstiege von 25% sowie grobstolligen Reifen an eine Befahrung wagen.

Von der Ringstraße biegt 40 Kilometer ab Höfn die anfangs sehr gute Piste ab. Über einen Kilometer verläuft sie kerzengerade und völlig eben in Richtung der Berge durch Farmland. Der ausgezeichnete Zustand mag vielleicht auch Fahrer von 2WD-Fahrzeugen zu einem Abstecher einladen. Von diesem ersten Eindruck sollte man sich jedoch keinesfalls verleiten lassen.

Nach einem Kilometer schwenkt die Piste um 90 Grad nach links. Geradeaus seht ihr ein kleines Wasserkraftwerk. Sogleich beginnt die Schotterstraße um 125 Höhenmeter in mehreren Serpentinen anzusteigen. Rasch reduziert sich die Vegetation. Nach nur 1,5 Kilometern mit einer Steigung von ca. 10% wird ein Stausee erreicht, der das vor dem Anstieg gesehene kleine Kraftwerk mit Wasser versorgt.

Am Stausee befinden wir uns auf der ersten von drei Höhenstufen. Nach insgesamt vier Kilometern fahren wir zunächst um 40 Höhenmeter abwärts auf 175 Meter über dem Meerresspiegel.

Es folgt ein Anstieg zur zweiten Höhenstufe mit drei weiteren Seen, die letztlich alle in den ersten Stausee münden. Die Straße steigt zur zweiten Höhenstufe auf knapp vier Kilometern in Serpentinen um 180 Höhenmeter zu den drei Seen bis auf 380 Meter an. Nördlich des vierten Sees, dem Innstavatn, sind wir auf 380 Meter über dem Meeresspiegel. Anfangs sind auf dem Weg dorthin mal 15%, in der Hauptsache 10% Steigung zu bewältigen.

Am nördlichen Rand des Innstavatn geht es sogar nochmals um 50 Höhenmeter abwärts, bevor der sehr steile und lange Anstieg zur dritten Höhenstufe folgt. 500 Höhenmeter auf sechs Kilometern liegen nun vor uns!

Vor Beginn der Auffahrt queren wir den Gletscherfluss Staðara. Er wird vom Sultartungnajökull gespeist, einem kleinen Seitenarm des Skálafellsjökull, und hat eine dramatische Schlucht unterhalb der Brücke in die Landschaft gegraben. Es lohnt, noch vor der Brücke anzuhalten und an den Rand der Schlucht zu gehen. Es bietet sich auch ein toller Blick über den weiteren Verlauf der Staðara bis hin zu seinen vielen Verästelungen in der Ebene vor der Küste.

Bis zur in den Land- und Straßenkarten dargestellten Hütte Jöklasel in sechs Kilometern Entfernung beträgt die durchschnittliche Steigung nun 9%, in der Spitze haben wir aber 25% gemessen. Teilweise zeigen sich tiefe Rinnen oder Löcher in der Piste. Es gibt einige sehr steile und sehr rutschige Serpentinen. Dies ist der schwierigste Abschitt der Tour.

Wenn die Serpentinen hinter uns liegen, sehen wir rechts den Sultartungnajökull. Im weiteren Verlauf öffnet sich der Blick auf die riesige Eisfläche des Skálafellsjökull. Anfangs wird der Gletscher noch von den gigantischen Schotterhalden verborgen, die der Gletscher vor seinem Rückzug hier oben aufgeschüttet hat. Mit Beginn der dritten Stufe gibt es keine Vegetation mehr, nur noch Schutthalden.

Der Ausblick auf den Gletscher wird immer besser und atemberaubender - natürlich gutes Wetter vorausgesetzt.

Nach 16 Kilometern ab der Ringstraße wird Jöklasel erreicht. Die Piste verläuft zwischen Schotterbergen in deren Schutz einige Raupenfahrzeuge und Schneemobile der Anbieter von Gletschertouren stehen.

Von der Hütte Jöklasel war im Jahr 2020 nichts mehr zu sehen. Statt dessen gab es nur einige Fundamente. Warum die Hütte nicht mehr existiert und ob eine neue gebaut wird, konnten wir nicht recherchieren.

Es lohnt, auf der Piste noch etwas höher zu fahren oder zu gehen. Die Steine auf der Piste werden jedoch immer größer, der Untergrund weicher und die Piste steiler. Theoretisch geht es sogar bis an Rand des Gletschers. Davon raten wir aber ab, denn nahe des schmelzenden Eises wird der Kies richtig breiig wird und ihr euch könnt rasch festfahren.

Wir überblicken von hier sehr gut die beeindruckende, gigantische Eisfläche des Skálafellsjökull. In fünf Kilometern Entfernung sehen wir in Richtung Norden Felsen aus dem Eisfeld aufragen. Vorneweg liegt das von Eis umgebene 959 Meter hohe Litlafell. 300 Meter überragt der Berg die ihn umfließenden Eismassen. Daran schließt sich ein 10 Kilometer langer Bergrücken in Richtung Meer an, der den Skálafellsjökull vom nächsten, weiter nördlich liegenden Gletscherarm trennt.

Den riesigen Vatnajökull können wir von diesem Standort aus nicht überschauen. Bis zur nördlichen Kante des Vatnajökull sind es 60 Kilometer Luftlinie! Und bis zum Ende des Skálafellsjökull tief unten im Tal sind es "nur" neun Kilometer. Diese gigantischen Eismassen zu sehen lohnt den mühevollen Aufstieg über die F985.

Auf gar keinen Fall sollte man sich an eine Befahrung des Gletschers wagen. Dafür braucht es neben den geeigneten Spezialfahrzeugen auch die entsprechende Erfahrung und Ortskenntnisse. Glacier Jeeps bietet Touren mit Super Jeeps, Kettenfahrzeugen und Schneemobilen von Jöklasel über den Vatnajökull an. Sogar eine Querung des Gletschers hinüber nach Kverkfjöll auf die Nordseite ist möglich.

Übersichtstabelle zur Tour (Hinweg)

Merkmal der Route Beschreibung
Name der Route F985
Länder Island
von - nach Ringstraße - Skálafellsjökull bzw. Jöklasel
Straßennummern F985
Länge der Tour 17 Kilometer
Höhenmeter steigend 1500
Höhenmeter fallend 200
Durchschnittliche Steigung 14,5 %
Durchschnittliches Gefälle 6,7 %
Verkehr Minimaler Verkehr
Wegebelag Piste, teilweise sehr steil und rauh, keine Furten
max. Abstand zwischen den Campingplätzen keine Übernachtungsmöglichkeit
Höhenprofil zur Tour über die F985 zum Skálafellsjökull
Höhenprofil zur Tour über die F985 zum Skálafellsjökull
F985 am Innstavatn auf 350 Meter
F985 am Innstavatn auf 350 Metern Höhe
Die drei Seen Instavatn, Miðvatn u. Fremstavatn in 300 Metern Höhe
Die drei Seen Instavatn, Miðvatn u. Fremstavatn in 300 Metern Höhe
Zerklüftete Eisfläche des Skálafellsjökull
Zerklüftete Eisfläche des Skálafellsjökull
Am Ende F985 hoch oben am Skálafellsjökull
Am Ende der F985 hoch oben am Skálafellsjökull
Video zur Anfahrt über die F985 zum Skálafellsjökull: Zur Tour über die Ringstraße von Höfn nach Skaftafell Nächste Seite