Wir beschreiben auf dieser Seite einen 87 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour durch den Nordosten Norwegens von Ifjord nach Tanabru. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges durch Norwegen von Honningsvåg am Nordkap nach Kirkenes an der norwegisch-russischen Grenze. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.
Ab Ifjord radeln wir auf dem von Lakselv kommenden norwegischen Fernradweg 1c. Das Schild des Radweges wird man allerdings vor Ort vergeblich suchen.
Gleich hinter Ifjord steigt die Straße 98 mit 6 bis 8% an. Wir arbeiten uns von Meereshöhe zunächst auf 320 Meter hoch. Die Straße ist gut ausgebaut. In der Nähe von Ifjord passieren wir eine Sammelstelle zur Bildung von Konvois im Winter. Acht Kilometer braucht die Straße, um die 320 Meter anzusteigen. Auf 225 Metern Höhe passieren wir den See Skjåvannen. Entlang des Ufers verteilen sich einige Hütten und überraschend sehen wir eine Kapelle aus Holz am Ufer des Skjåvannen.
Nach Erreichen der Höhe rollen wir gleich wieder 60 Höhenmeter abwärts und dann auf den nächsten sieben Kilometern leicht auf und ab. Wir sind nun mitten im Ifjord-Fjäll. Es ist eine weite Landschaft mit enorm breiten Tälern. Im Gegensatz zur Etappe von Kjøllefjord nach Ifjord ist es hier oben erstaunlich grün. Bäume gibt es zwar nicht, aber niedriges Kraut kann sich fast überall halten. Trotzdem kann es hier oben bei schlechtem Wetter sehr unangenehm werden. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten fürs Zelten in der Natur.
Ab Kilometer 17 geht es noch einmal 100 Höhenmeter aufwärts durch ein breites Tal mit dem Fluss Storelva. Die höchste Stelle der Straße von ca. 360 Metern über dem Meeresspiegel erreichen wir nach 21 Kilometern. Auf den nächsten sieben Kilometern sausen wir 200 Höhenmeter abwärts. Anfänglich müssen wir durch eine enge, felsige Schlucht, dann weitet sich der Blick bis hinunter zum Fjord Vestertana. In Serpentinen geht es abwärts. Auf 160 Metern Höhe sind wir plötzlich in einer waldreichen Gegend mit vielen Seen, die jedoch meistens weit abseits der Straße liegen.
Leider erwartet uns vor der endgültigen Abfahrt zum Meer noch ein kleiner Anstieg von 30 Höhenmetern. Aber dann können wir die Räder auf vier Kilometern weitere 160 Höhenmeter einfach rollen lassen. Einige Serpentinen zwingen uns immer wieder zum Bremsen.
Am Fjord Vestertana liegen verstreut einige Häuser. Auf drei Kilometern umrunden wir den hintersten Zipfel des Vestertana. Dann geht es auch schon wieder hoch, 125 Höhenmeter auf 2,5 Kilometern. Kurz vor der Höhe lädt ein Rastplatz mit Tisch und Bank zum Verschnaufen ein. Von hier bietet sich ein Blick zurück auf die Straße 98 und die hinter uns liegende Abfahrt vom Ifjord-Fjäll (siehe Bild mit Kreisausschnitt). Wer in Gegenrichtung fährt, überblickt hier recht gut, was er noch vor sich hat.
Wie Finger ragen nun mehrere Fjorde in die Berge hinein und fordern uns mit zahlreichen steilen Anstiegen. Von der 125 Meter hohen Passhöhe rollen wir gleich wieder steil hinunter zum Fjord Cuollovuotna. Das flache Ufer des Fjords bietet sich für eine Übernachtung an (siehe Bild "Naturzeltstelle am Cuollovuotna").
Nach der kurzen Fahrt am Ostufer des Cuollovuotna steigen wir auf 3,5 Kilometern 100 Höhenmeter an. Nach der folgenden Abfahrt erreicht die Straße bei Kilometer 53 den Smalfjord.
Vom Smalfjord müssen wir noch einmal 60 Höhenmeter durch eine waldreiche Gegend mit Seen aufwärts. Dann ist es endlich hinsichtlich der Anstiege geschafft. Bei Kilometer 64 erreichen wir den Tana-Fluss. Die Straße 98 biegt scharf nach Süden ab und folgt für 23 Kilometer dem Tana aufwärts. Vom Fluss ist in dem sandigen, waldreichen Tal nicht viel zu sehen. Das Tal wird fast vollständig vom Tana ausgefüllt. Der Fluss findet seinen Weg zum Meer zwischen großen Sandbänken.
Auf der ebenen Straße ohne nennenswerte Kurven ist Tana bru recht schnell erreicht. Möglichkeiten zum Zelten gibt es im Tana-Tal nicht.
In Tana bru kann endlich wieder eingekauft werden. Gleich neben der Brücke über den Tana bietet das Hotel Elva Zimmer an. Zum Hotel gehört auch ein Campingplatz.
Auf der 87 Kilometer langen Strecke sind 850 Höhenmeter steigend und fallend zu radeln. Dies entspricht einer durchschnittlichen Steigung von 2%. Aus dem Höhenprofil am Ende der Seite sind die deutlichen Anstiege und Abfahrten zu erkennen. Meistens liegen die Neigungen zwischen 6 und 8%. Wer in Gegenrichtung fährt, hat ab Skærnes am Vestertana einen 12 Kilometer langen, steilen Anstieg zum Ifjordfjell von 350 Höhenmetern vor sich.