Eine Karte zur Radtour ist am Ende der Seite abgebildet.
In Haugastøl beginnt der Rallarvegen entlang der Bergenbahn. Er führt uns abseits der Straßen durch die rauhe Hardangervidda bis hinab zum imposanten Aurlandsfjord nach Flåm. Der gesamte Rallarvegen ist nicht geteert, erst im Flåmdalen erreichen wir wieder eine Straße.
Auf den ersten Kilometern ist der Rallarvegen sehr gut ausgebaut. Er kann in diesem Abschnitt mit dem PKW befahren werden (Mautgebühr), was zum Glück selten in Anspruch genommen wird. In Haugastøl verlassen wird den Reichsvegen 7 und sehen sogleich am Beginn des Fahrweges mehrere Hinweisschilder und Landkarten.
Über etliche Kilometer geht unsere Radtour durch ein liebliches Tal entlang des Nygardsvatnet. Die Bahnstrecke ist unweit des Fahrweges etwas oberhalb in den Hang gelegt. Vorbei fahrende Züge wirken in der grandiosen Natur wie Modelleisenbahnen. Abwechselnd radeln wir durch Birkenwald und Almwiesen. Wir passieren einige private Hütten, deren rostroter Anstrich sich schön vom saftigen Grün der Wiesen abhebt. In diesem Bereich ist das Zelten nicht gestattet. Über den gut ausgebauten Fahrweg lässt es sich prima fahren. Es gibt keine nennenswerten Steigungen. In der grandiosen Bergkulisse ist das Radeln hier purer Genuss und ein unbeschreibliches Erlebnis. Bei gutem Wetter möchte man immer weiter durch die herrliche Landschaft fahren und niemals ankommen.
Mit dem allmählichen Höhengewinn wird die Landschaft immer rauher. Die Bäume bleiben zurück und wir sehen immer mehr Schneefelder auf den umliegenden Bergen.
Etwa auf halbem Weg nach Finse versperrt eine Schranke den Weg für die Autofahrer, sie müssen nun zurückbleiben. Der Weg ist weiterhin in einem guten Zustand. Ab und zu gibt es einige wenige steinige und einige kurze steile Abschnitte, die notfalls auch geschoben werden können.
Von Haugastøl bis Finse führt unsere Radtour auf dem Rallarvegen durch eine Kette von Tälern, die sich mit zunehmender Höhe immer weiter öffnen. Daher sind keine Pässe mit starken Steigungen zu überwinden. Die Schienen bleiben immer in Sichtweite, selten führt der Radweg unmittelbar entlang des Gleiskörpers. Ab und zu ist der Schienenstrang mittels Unterführungen zu queren.
Etwa acht Kilometer vor Finse fahren wir an dem größeren Haus Oksebotn Vokterbolig vorbei, das vermietet wird, jedoch nicht auf Tagesgäste ausgerichtet ist (Link siehe Streckenübersicht).
Entlang der Bahnstrecke stehen in regelmäßigen Abständen stattliche Holzhäuser. Sie dienten früher dem Streckenpersonal als Unterkunft. Heute sind die Häuser in Privatbesitz und werden überwiegend für den eigenen Bedarf genutzt, einige werden auch vermietet.
Im Südosten sieht man Ausläufer des Gletschers Hardangerjøkulen. Mit Erreichen des Finsevatn ist es dann auch nicht mehr weit bis zum Bahnhof Finse.
Zu Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Strecke informiert die Streckenübersicht.
Das unten abgebildete Höhenprofil zeigt einen eher gemäßigten Verlauf der Steigungen an. In Summe sind 214 Meter steigend und kaum Höhenmeter abwärts zu radeln.