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Übersichtsinfos zu Reisen in Island


Abschnitt:

Straßenzustand, Verkehr und Topografie

F208, Island
F208 bei Landmannalaugar

Straßenzustand und Verkehr

Auf Island gibt es ganz unterschiedliche Wegequalitäten. Immer mehr Schotterstraßen werden asphaltiert. Die Ringstraße ist durchgehend mit Asphalt belegt. Alle Hochlandpisten und noch viele Straßen im Norden der Insel sind Schotterstraßen. Während der Asphalt in der Regel eine ausgezeichnete Qualität aufweist, können die das Inland querenden Hochlandpisten für den Radfahrer zur Tortur werden. Mit faustgroßen losen Steinen, Waschbrettpisten und versandeten Stellen muss über viele Kilometer gerechnet werden. Pisten sollten Radler nur mit großem Reifen-Querschnitt und einem groben Profil gefahren werden. Die Pisten führen in urtümliche Lava-Landschaften und stellen einen besonderen Reiz dar. Wer das Risiko einer Hochlandquerung und die schlechte Qualität der Pisten scheut, findet auch mit den übrigen Straßen genügend Möglichkeiten, Island kennen zu lernen.

Autofahrer: Viele Hochlandpisten ("F-Straßen) sind nur mit Allradantrieb bzw. einem richtigen Geländewagen machbar. Die Kjöllur-Route 35 ist bei gutem Wetter sogar mit einem PKW ohne Allrad oder mit einem Transporter fahrbar. Entsprechend stark ist diese Strecke frequentiert, was sich sehr negativ auf ihren Zustand auswirkt. Einer hohe Verkehrsbelastung hält nur ein Teerbelag stand, die Kjöllur besteht aus einem Meer von Schlaglöchern und viel Wellblech und ist in dieser Hinsicht in einem schlechteren Zustand ist die meisten F-Pisten.

Leider nimmt der Verkehr auf Islands Straßen kontinuierlich zu. Im Großraum Reykjavik ist er besonders stark, immer häufiger treten Staus in Reykjavik auf. Aber auch zwischen Reykjavik und dem Großen Geysir und der südlichen Ringstraße gibt es sehr viel touristischen Verkehr. Im gesamten Westen sollte wegen des Verkehrs - nicht nur von Radfahrern - die Ringstraße gemieden werden. Aber auch manche Hochlandpisten führen nicht in die verkehrslose Einsamkeit. Insbesondere an Wochenenden unternehmen viele Isländer weite Ausflüge mit ihren oftmals riesigen Geländewagen.

Inzwischen wird Island derart von Touristenmassen geflutet, dass ein beschauliches Radeln kaum noch möglich ist. Reisebusse, Mietwagen und mit der Fähre übergesetzte Reisende überschwemmen das Land, die Sehenswürdigkeiten und die Campingplätze.

Die Ringstraße solltet ihr meiden, wo es nur geht. In der Regel geht es auf den übrigen Straßen noch ein wenig ruhiger zu. Das gilt natürlich nicht für die Zufahrt zu den absoluten Hotspots, die einfach jeder Islandtourist anfährt.

Der sogenannte Golden Circle erstreckt sich von Reykjavik über die Blaue Lagune, Þingvellir bis zum Großen Geysir, Gullfoss und Landmannalaugar und wird von allen Touristen befahren. Mit Ausnahme von Landmannalaugar wird dieser Kreis auch von Reisebussen absolviert, die Unmengen von Kreuzfahrern transportieren.

Furten

Es gibt nur sehr wenige Hochlandpisten ohne Furten. Dazu gehört die deswegen sehr beliebte 35 (Kjöllur). Die Tiefe von Furten reicht von harmloser Knöcheltiefe, die auch von PKW problemlos gefahren werden kann, bis zu über 100 Zentimetern in reißenden, breiten Gletscherflüssen. Solche Wasserdurchfahrten können nur von Allrad-LKW und den isländsichen Super-Jeeps gefahren werden. Und sogar solche Fahrzeuge fahren diese Flüsse nur im Konvoi um sich gegenseitig helfen zu können. Natürlich ist die Wassertiefe von den Jahreszeiten, der aktuellen Niederschlagsmenge und bei Gletscherflüsse vom Sonnenstand abhängig. Während der Schneeschmelze sind viele Hochlandpisten noch unpassierbar und offiziell gesperrt. Den niedrigsten Wasserstand haben die Furten im Herbst. Gletscherflüsse haben ihren Niedrigstand am Morgen, wenn die Sonne das Eis noch nicht getaut hat.

Für Radfahrer sind viele Furten im Hochland auf Grund ihrer starken Strömung nicht machbar. Sie können dann nur auf ein geeignetes Fahrzeug warten, das ihnen die Passage ermöglicht.

Bei Kraftfahrzeugen darf keinesfalls Wasser in die Luftansaugung des Motors gelangen. Tiefere Furten können nur mit einem Schnorchel bewältigt werden, der die Luftansaugung weit nach oben verlegt.

Jedes Jahr bleiben etliche Fahrzeuge in isländischen Furten liegen und müssen teuer geborgen werden! Neben einem geeigneten Fahrzeug erfordern Furten auch einen erfahrenen Fahrer! Wenn ihr eine Furt nicht einschätzen könnt und eine Begehung zu Fuß nicht möglich ist, wartet bis andere Fahrzeuge kommen.

Topografie

Das topografische Angebot Islands reicht von weiten Ebenen bis hin zu ständigem Auf und Ab oder auch täglich zu fahrenden Pässen mit bis zu 18% Steigung.

Es ist kaum möglich, eine Radtour durch Island völlig ohne nennenswerte Steigungen zu machen. Aber es ist durchaus machbar, Rundfahrten mit relativ wenigen Steigungen zu finden. Sehr Anstrengend wird es, wenn starke Steigungen und Schotterpisten zusammen treffen.

Landschaftlich sehr interessante Gebiete erfordern jedoch in der Regel auch einen größeren körperlichen Einsatz des Tourenfahrers.

 

Auffahrt der Piste 917 zum Fagradalsfjöll
Auffahrt der Piste 917 zum Fagradalsfjöll
Straße 870 bei Hraunhafnartangi 3 Kilometer vom Polarkreis
Straße 870 bei Hraunhafnartangi 3 Kilometer vom Polarkreis
Piste 901 bei Möðrudalur
Piste 901 bei Möðrudalur
F902
F902
Straße 61
Straße 61
Piste 622 in den Westfjorden
Piste 622 in den Westfjorden
Nach Regen auf der Kjöllur (Straße 35)
Nach Regen auf der Kjöllur (Straße 35)
Ringstraße an der Südküste
Ringstraße an der Südküste (Nächste Seite Nächste Seite)