Touren-Wegweiser für Radfahren, Wandern und Autoreisen

Touren-Wegweiser

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Rundfahrt durch Island von der Ringstraße über Dettifoss und Ásbyrgi

Abschnitt:

Ásbyrgi

Ásbyrgi
Ásbyrgi
Bild: Camping Ásbyrgi am Fuße des Eyjan
Camping Ásbyrgi am Fuße des Eyjan

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite Ausflüge bei der Ásbyrgi. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Rundtour durch Island über die Straßen 862 und 864 entlang der Jökulsá á Fjöllum. Eine Übersicht zu allen Abschnitten der Strecke ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Ausflüge bei Ásbyrgi

Ásbyrgi ist die nördlichste Sehenswürdigkeit an der Jökulsá á Fjöllum. Etwas südlicher liegen die stark von Touristen frequentierten großen Wasserfälle, aber die Ásbyrgi zieht auch viele Besucher an.

Gleich nach dem Abzweig der 861 von der 85 bei der Tankstelle liegt das Besucherzentrum für die Region. Ein kurzer Stopp für Hintergrundinformationen und zur Orientierung über die verschiedenen, sehr gut markierten Wanderwege lohnt sich. Hier gibt es auch Wanderkarten und das sehr nette Personal berät einen gerne.

In Sichtweite zum Besucherzentrum liegt der große Campingplatz. Er wird von der Nationalparkverwaltung betreut und bietet ein riesiges Wiesengelände, das durch Windschutzhecken in Parzellen untergliedert wird. Es gibt separate Zeltstellplätze ohne Zufahrt für Autos. Die Sanitäranlagen sind komfortabel.

Südlich vom Besucherzentrum haben die Naturgewalten einen trichterförmigen Canyon gebildet, der sich Richtung Norden öffnet. Einst war dies eine Abbruchkante im Flussbett der Jökulsá á Fjöllum. Begrenzt wird der Trichter von 3500 Meter langen, senkrecht aufragenden gewaltigen Felswänden. Durch ihre homogene Struktur wirken sie wie künstlich geschaffen.

Mehrere Gletscherläufe vor 4000 bis 2500 Jahren haben der Ásbyrgi ihre heutige Form gegeben. Vor 2000 Jahren verlagerte sich die Jökulsá á Fjöllum nach Osten, daher fließt heute durch die Ásbyrgi nur noch ein kleiner Bach. Der fast ebene Boden der Ásbyrgi ist von einer üppigen und artenreichen Pflanzendecke bewachsen, die nur hier im einzigartigen Mikroklima zwischen den schützenden Felsen gedeihen kann.

Vom Campingplatz oder vom Besucherzentrum aus könnt ihr die Ásbyrgi gut zu Fuß erkunden.

Felseninsel Eyjan

Gleich westlich des Campinggeländes schließt sich der Felsen Eyjan an. Bis zu 25 Meter hoch ragt er wie eine Insel aus der Ebene hervor und läuft nach Norden flach in die Ebene aus. Vom Campingplatz führt ein markierter Fußweg hinauf. Die Gehzeit für die 4,8 Kilometer über den von vielen Pflanzen bewachsenen Felsen beträgt maximal 1,5 Stunden. Wir fanden diesen Weg jedoch eher mäßig interessant, auch wenn er von seinem nördlichen Zipfel Ausblicke auf die Ásbyrgi ermöglicht. Allerdings wird man in Island im Laufe der Zeit wirklich sehr anspruchsvoll, was landschaftliche Schönheit angeht.

Bild: Blick von Eyjan auf die 861
Blick von Eyjan auf die 861

Botnstjörn

Die am Campingplatz vorbeiführende, geteerte Straße 861 führt ab dem Besucherzentrum 3,5 Kilometer in die Ásbyrgi hinein zum See Botnstjörn. Alternativ könnt ihr auf einem markierten Weg vom Besucherzentrum oder Campingplatz zum See laufen.

Wegen der Anfahrtsmöglichkeit dürfte der Botnstjörn die meistbesuchte Stelle in Ásbyrgi sein. Unmittelbar hinter dem See verbindet sich die linke mit der rechten Seite des Ásbyrgi-Tals. Ihr steht dort direkt vor den senkrechten Felswänden. Der Wasserfall Botnlækjarfoss stürzt den Fels hinunter und speist den See Botnstjörn. Allerdings führt er nur wenig Wasser, da er oberhalb der Felswände einem schmalen Rinnsal entspringt. Viel interessanter ist der Blick von oben. Den Weg dorthin beschreiben wir im folgenden Kapitel.

Rundwanderung entlang des Jökulsa-Canyon und nach Klappir zum Botnlækjarfoss

Diese Rundwanderung könnt ihr durch mehrere Querwege in unterschiedlicher Länge variieren. Ein absolutes Muss ist ein Ausflug nach Klappir. Die Stelle befindet sich unmittelbar oberhalb des Sees Botnstjörn und bietet einen atemberaubenden Blick aus Vogelperspektive die senkrechten Felsen hinunter zum See und über das ganze Tal.

Bild: Scharte Tófujá
Scharte Tófujá
Bild: Karte Ásbyrgi
Karte Ásbyrgi
Bild: Jökulsa-Canyon bei Kúahvammur
Jökulsa-Canyon bei Kúahvammur
Bild: Pfad zwischen Kúahvammur und Kviar
Pfad zwischen Kúahvammur und Kviar
Bild: Blick von Klappir auf den Botnsjörn
Blick von Klappir hinunter auf den Botnstjörn

Für die ganz 18 Kilometer lange Runde haben wir gemütliche 6 Stunden inklusive vieler Fotostopps benötigt.

Der Weg entlang des Jökulsa-Canyons ist allerdings weit weniger spektakulär als die Ausblicke in den Canyon beim Dettifoss und beim Parkplatz Hljóðaklettar (siehe hierzu vorherige Seite).

Ihr startet entweder am Besucherzentrum oder am Campingplatz. Vom südlichen Ende des Campingplatzes geht ihr nach Osten quer über den ebenen Talgrund direkt zur Felswand. Dort steigt ihr durch die Scharte Tófujá sehr steil die Felswand hinauf. Am Beginn und Ende des Aufstiegs gibt es eine Treppe, ein kurzes Stück ist mit einem Stahlseil gesichert. Die Wegealternative vom Visitorcenter in einem östlichen Bogen ist weniger steil.

Oben befinden wir uns auf einem fast ebenen Plateau, das mit niedrigen Birken und Weidengebüsch bewachsen ist. Ihr biegt scharf nach rechts in den Pfad nach Süden ein. Er verläuft immer in der Nähe der Felskante nach Klappir. Anfangs habt ihr keinen Blick ins Tal, später wird es spektakulär mit dem Höhepunkt am Wasserfall Botnlækjarfoss.

Von 120 Metern über Meeresniveau blickt ihr bei Klappir bzw. beim Botnlækjarfoss in die 95 Meter tiefer liegende Ebene hinunter. Hufeisenförmig streben von hier aus die Felswände auseinander. Ihr steht an einem kleinen Rinnsal, das in Form des Wasserfalls Botnlækjarfoss die Felswand hinunter zum Botnstjörn stürzt. Wegen der geringen Wassermenge präsentiert er sich meistens mehr als feine Nebenfahnen, die entlang der Felswände wehen. Tief unter euch seht ihr die Touristen am See Botnstjörn. Dies ist unseres Erachtens der interessanteste Punkt der Ásbyrgi.

Von Klappir könnt ihr entweder eine Dreiviertelstunde unmittelbar Richtung Osten hinüber zum Aussichtspunkt Kúahvammur an der Jökulsa gehen oder noch in einem weiten Bogen nach Süden zum Aussichtspunkt Kviar laufen. Südlich von Kúahvammur endet das Buschwerk und es bieten sich gute Ausblicke in den Canyon.

Auch Kviar liegt am Jökulsa-Canyon. Hier ist der Canyon tiefer und beeindruckender als weiter nördlich. Von Kviar aus seht ihr bereits den roten Hügel Rauðhólar. Von Kviar geht ihr am Rande des Canyons mit guten Ausblicken in die Schlucht über Kúahvammur zurück zum Ausgangsort. Nördlich von Kúahvammur habt ihr keinen Blick mehr in die Schlucht. Zu hoch und dicht ist dort das Buschwerk.

2-Tages-Wanderung durch das Jökulsa-Tal von Asbyrgi zum Dettifoss

Diese sehr populäre und einfache Tour führt euch über 32 Kilometer in 2 gemütlichen Tagen durch das Tal entlang des Flusses, unterwegs kommt ihr an allen Highlights der Region vorbei. Die Tour ist gut beschildert. Mit dem Bus oder per Anhalter könnt ihr wieder zurück zum Ausganpunkt fahren.

Von Asbyrgi bis Kviar wandert ihr am ersten Tag ca. 12 Kilometer vom Besucherzentrum auf dem oben beschriebenen Pfaden bis Kviar. Dann geht es weiter nach Süden zum Rauðhólar und zum Hljóðaklettar. Hier könnt ihr auf dem Campingplatz Asbyrgi Vesturdalur übernachten. Am zweiten Tag geht es für rund 18 Kilometer weiter durch das Tal, die Vegetation wird üppiger. Nach ca. 80 Minuten ist ein knietiefer, eiskalter Bach ist zu furten, hier sind Sandalen hilfreich.Bald danach habt ihr die Wasserfällel Hólmárfossar erreicht. Weiter südlich führt uns ein Abtecher zur Engstelle Katlar, wo sich der Fluss über kleinere Wasserfälle über bunte Felsen stürzt. Schließlich erreichen wir den Parkplatz Holmátungur und dann entlang der Hafragilklamm und schließlich zu Dettifoss, dessen Tosen und aufsteigende Gischtwände wir schon von weitem sehen. Kurz vor der Hafragilklamm führt eine Variante nach Osten zum Hafragilsvoss. Sie verläuft ein kurzes Stück über eine steile Geröllhalde mit einem kurzen, sehr ausgesetzten Wegstück und schließlich über einem z.T. mit Seil gesichertem Steilanstieg ins Sanddalur und weiter zum Dettifoss. Hier ist Trittsischerheit und Schwindelfreiheit gefragt, mit schwerem Rucksack ist dieser Pfad nicht zu empfehlenden.

Man kann natürlich auch in umgekehrter Richtung laufen. Spannender ist jedoch die Tour von Nord nach Süd mit dem tosenden Dettifoss als spektakulärem Endpunkt.

 

Zur Anfahrt über die Straße 85 nach Ásbyrgi siehe unsere Tourenbeschreibung 85 und zur Anfahrt über die Ringstraße und die Straßen 862 oder 864 siehe unsere Tourenbeschreibung 862.

Über Campingplätze und Einkaufsmöglichkeiten informiert die Streckenübersicht. (Nächste Seite Nächste Seite)