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Halbinsel Langanes bei Þórshöfn

Abschnitt:

Wanderungen

Bild: Karte zur Halbinsel Langanes
Karte zur Halbinsel Langanes

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine Wanderung über die Halbinsel Langanes. Eine Übersicht zu allen Seiten bezüglich Langanes findest du am Beginn dieser Seite.

Wandern auf Langanes

Die sich weit ins Meer hinaus erstreckende Halbinsel Langanes ist es wert, zu Fuß erkundet zu werden. Außer Schafen, Islandpferden und vielen, vielen Vögeln werdet ihr auch Robben sehen, die sich an den einsamen Stränden der Südostküste sonnen.

Eine knapp 60 Kilometer lange, sehr einfache Trekkingtour führt in drei Tagen um die Halbinsel. Ausgangspunkt der gesamten Runde ist die verfallene Ansiedlung Heiði. Ein 22-Kilometer langer Abstecher zum Leuchtturm Fontur an der östlichen Spitze erfordert einen weiteren Wandertag. Den größten Teil der Strecke wandert ihr auf der Piste 869, die bis zum Leuchtturm bzw. zum verfallenem Fischerort Skálar an der Ostküste führt. Nur das 11 Kilometer lange Teilstück zwischen Skálar und Hrollaugsstaðir ist ein Wanderpfad, natürlich könnt ihr euch auch auf diesen Abschnitt in Form einer ausgedehnten Halbtagestour beschränken. Bei Hrollaugstaðir trefft ihr auf eine steinige Piste, die euch über 10 Kilometern zurück zur 869 etwas südlich von Heiði führt.

Pistenlaufen ist sicherlich nicht jedermanns Sache, allerdings nimmt man die Landschaft mit allen Details und allen Sinnen nur dann wirklich wahr, wenn man zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist.

Ab Heiði folgen wir nach Norden der Piste 869. Ab und an kommen wir an kaum erkennbaren Grundmauern verfallener Höfe vorbei. Dies sind gute Stellen zum Übernachten, denn hier gibt es kleine Bäche und damit Trinkwasser. Besonders gut gefällen uns die Passagen entlang der Steilküsten. Hier empfinden wir den immerwährenden Wind und das Geschrei der Seevögel besonders intensiv. Höhepunkt ist vor allem das Vogelspektakel am Skoruvikurbjarg und dem einsam im Meer stehenden Felsen Karl. Hier kann es allerdings extrem stürmisch sein, die weiße Eiersammlerhütte ist leider verschlossen.

Ca. 6 Kilometer hinter Skoruvikurbjarg erreichen wir eine Weggabelung mit Beschilderung. Hier können wir entweder bis zum Leuchtturm an der Nordspitze der Halbinsel laufen oder rechts abbiegen und quer über die Halbinsel auf direktem Weg zum verlassenen Fischerort Skálar an der Ostküste wandern.

Bis zum Leuchtturm sind es 11 Kilometer. Da wir auf gleichem Weg wieder zurück laufen müssen, bedeutet dies ungefähr einen zusätzlichen Wandertag. Die Landschaft ist hier aus Autofahrerperspektive eine einzige Steinwüste aus Frostsprengungen. Beim Wandern entdecken wir jedoch leuchtend grünes Moos, bunte Flechten und viele zarte Blümchen, die den harten Lebensbedingungen trotzen. Außerdem kommen wir wieder an einigen Vogelfelsen vorbei.

Alternativ geht es direkt ab der Wegkreuzung auf der Piste bis zum ca. 3 Kilometer entfernten Fischerort Skálar. In Skálar gibt es einen Unterstand mit Toilette und Süßwasser aus dem Bach. Also der ideale Platz zum Zelten! Bis 1950 lebten hier mehr als 100 Menschen, für isländische Verhältnisse also eine richtige kleine Stadt. Übrig sind heute nur noch einige Grundmauern, ein Landesteg und der alte Friedhof. Einige Informationstafeln beschreiben die Geschichte des Ortes.

In Skálar verlassen wir nun endlich die Piste und wandern über schmale Schafspfade für ca. 11 Kilometer entlang der Steilküste nach Süden. Dies ist die eindeutig schönste Etappe der Tour.

Die schmalen Trampelpfade führen uns durch Heide und Wiesen stets im Wechsel hoch auf die Klippen der Steilküste und dann wieder hinunter zum Meer. Ab und zu muss ein Bach gequert werden, aber dank einiger Steine kommen wir immer trockenen Fußes auf die andere Seite. In den Buchten finden wir noch Reste von Siedlungen der Fischer- und Robbenfänger. Heute sonnen sich die fetten Robben faul am Strand, man kann sie sehr gut beobachten.

Immer wieder treten wir in schmale Rinnen oder Löcher, die im tiefen Gras kaum zu sehen sind. Der Pfad ist meist ganz gut zu finden und mit gelben Holzpflöcken markiert. Manchmal liegen die Pflöcke jedoch am Boden, die Schafe nutzen sie als Kratzbaum und stoßen sie um.

Bild: Höhendiagramm zur Tour von Þórshöfn über die Halbinsel Langanes
Höhendiagramm zur Tour von Þórshöfn über die Halbinsel Langanes
Bild: Steilküste bei Skálar
Steilküste bei Skálar
Bild: Steilküste zwischen Skálar und Hrollaugstaðir
Steilküste zwischen Skálar und Hrollaugstaðir
Bild: Leuchtturm Langanesviti am Kap Fontur
Steilküste zwischen Skálar und Hrollaugstaðir
Bild: Blick von Skálar in Richtung Kap Fontur, der östlichen Spitze der Halbinsel
Steilküste zwischen Skálar und Hrollaugstaðir, im Hintergrund der Berg Hrollaugstaðafjall mit seinen charakteristischen Antennen

Bei Nebel oder Sturm sollte man die Strecke nicht wandern, denn teilweise wandern wir unmittelbar entlang der (hin und wieder überhängenden) Kante der über 100 Meter hohen Klippen.

Bei Hrollaugstaðir, einer Bucht mit einigen Gebäuderesten, wenden wir uns von der Küste ab und steigen weitgehend parallel zu einem Bach bergauf, bis wir auf einen Pfad treffen, der sich am Hang entlang zieht und in in eine Schotterstraße mündet. Sie führt uns an ein paar kleinen Seen vorbei und mündet in die Piste zum 236 Meter hohen Hrollaugstaðafjall. Wir biegen rechts in die Piste ein und erreichen schließlich die 869 etwas westlich von Heiði.

Hinweis: Am Abzweig Hrollaugstaðir und auf dem weiterem Pfad fehlen die Holzstangen, daher ist der Wegverlauf stellenweise nur sehr schwer zu erkennen. Alternativ könnt ihr mit einem kleinen Umweg an der Küste weiterlaufen bis man eine Piste erreicht. Diese geht in die o.g. Schotterstraße über.

Von Skálar bis Heiði beträgt die Strecke insgesamt ca. 21 Kilometer. (Nächste Seite Nächste Seite)