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Tour durch Island: Von der Straße 61 über die Piste 635 nach Dalbær

Abschnitt:

Wanderung zum Drangajökull

Drangjökull
Drangjökull
Kadalón
Kaldalón

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine Wanderung zum Drangajökull in den Westfjorden. Eine Übersicht zu allen Seiten dieser Tour über die Piste 635 befindet sich am Beginn dieser Seite.

Wanderung vom Kaldalón zum Drangajökull

Zur Anfahrt über die Piste 635 siehe die vorhergehende Seite und zur Anfahrt in die Westfjorde siehe unsere Beschreibung einer Rundfahrt durch die Westfjorde.

Ausgangsort unserer Wanderung ist der kleine Fjord Kaldalón, ein Nebenarm des riesigen Isafjarðardjúp, der sich im Nordosten der Westfjorde tief ins Land hinein zieht. Vom Kaldalón bietet sich die einfachste und kürzeste Möglichkeit, den Drangajökull aus unmittelbarer Nähe zu sehen. Der Drangajökull ist der einzige Gletscher in der Region der isländischen Westfjorde.

Wer sich ein Bild vom gesamten Gletscher machen möchte, ist hier falsch. Diese Tour ermöglicht lediglich einen Blick auf und quasi Tuchfühlung mit einem kleinen Talgletscher des Drangajökull. Einen guten Überblick über den Drangajökull habt ihr von der Straße 61 entlang der Westseite des Isafjarðardjúp.

Nach einer einsamen 29 Kilometer langen Fahrt über die Piste 635 wird der enge Kaldalón erreicht. Während die 635 den kleinen Fjord umrundet, biegt eine kurze, nur ca. 1,5 Kilometer lange, gut befahrbare Piste am inneren Ende des Fjords in Richtung Gletscher ab. Bis zu einem Wanderparkplatz geht es durch grüne Wiesen. Links der Piste fließt ein vom Gletscher gespeister Fluss.

Unmittelbar am Rand des ersten Moränenhügel befindet sich ein kleiner Wanderparkplatz. Touren-Radfahrer sollten beachten, dass es keinerlei Infrastruktur zum Sichern des Gepäcks gibt.

Bis zu 2,5 Stunden Wanderzeit sind bis zum Fuß des Gletschers für die 6 Kilometer lange Strecke einzukalkulieren.

Spätestens nach Umrunden der ersten Moränenschutthügel werdet ihr den heftigen kalten Wind zu spüren bekommen, der hier oft auch in Sturmstärke wehen kann. In Kombination mit regnerischem Wetter wird diese Tour keinen Spaß machen. Unentwegt bläst der Wind die kalte Luft von der Eisfläche des Gletschers durch das Tal hinunter zum Meer. Die steilen, felsigen Wände des engen Tals verstärken den Wind wie ein Turboantrieb, Windschutz gibt es nur hinter Felsbrocken. .

Zahlreiche Rinnsale und kleine Bäche sind auf dem Weg zu queren. Sie rühren von den vielen Wasserfällen, die rechts des Wanderweges die Felswände hinab stürzen. Während unserer Tour erreichte kein Wasserfall den Boden, der heftige Wind zerstäubte das Wasser vollständig und ließ es als Regen unterhalb der Felsen auftreffen.

Der ziemlich ebene Talboden verästelt die Wasserläufe in viele kleine Adern, die sich meist leicht überwinden lassen. Wir konnten alle Bäche trockenen Fußes überspringen. Natürlich ist die Wassermenge stark von der Jahreszeit und den aktuellen Niederschlagsmengen abhängig.

Der Pfad ist durch Steinmännlein markiert, die jedoch teilweise im Wiesengelände zwischen den Bächen schwer zu finden sind. Die Gehrichtung ist jedoch eindeutig, ihr werdet nur nicht immer die optimale Route finden, wenn ihr mal die Steinmännlein überseht.

Auch der Drangajökull unterliegt, wie alle Gletscher Islands, klimabedingt einem ständigen und starken Schrumpfen. Als Folge verlängert sich der Pfad zum Gletscherrand stetig. Vor längerer Zeit vom Eis freigegebene Flächen konnten bereits von der Vegetation erobert und mit Gras und blühenden Pflanzen bedeckt werden. In der Nähe des Eises geht es jedoch nur durch Schotterwüste. Nahe am Eisrand fließt das Schmelzwasser über glatt geschliffene Felsen. Ihr solltet unbedingt bis nahe ans Eis gehen, um den unmittelbaren Eindruck wahrnehmen.

Sehr angenehm ist, dass dieser abgelegene Spaziergang zu einem Gletscher nur wenige Besucher anzieht und einen wesentlich naturnaheren Landschaftseindruck bietet. Insbesondere wegen des geringen Andrangs von Touristen lohnt dieser Ausflug.

Karte zur Tour über die Straße 635 nach Dalbær
Karte zur Tour über die Straße 635 nach Dalbær
Drangjökull
Drangjökull
Wanderung zum Drangjökull
Wanderung zum Drangjökull
Sturm zersteubt die Wasserfälle am Kaldalón
Sturm zersteubt die Wasserfälle am Kaldalón
Viele Rinnsale aus Wasserfällen sind auf dem Weg zum Gletscher zu queren
Viele Rinnsale und nasse Wiesen sind auf dem Weg zum Gletscher zu queren (Nächste Seite Nächste Seite)