Touren-Wegweiser für Radfahren, Wandern und Autoreisen

Touren-Wegweiser

Auf dieser Seite:

Westfjorde Island, zum Norðurfjörður und Ófeigsfjörður

Abschnitt:

Von der Piste 643 zum Ófeigsfjörður

Wasserfall Dynjandi
Wasserfall Dynjandi
Karte zum Norðurfjörður und Abstecher zum Ófeigsfjörður
Karte zum Norðurfjörður und Abstecher zum Ófeigsfjörður

Diese Tourenbeschreibung durch die Westfjorde Islands richtet sich an Auto-Reisende und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 20 Kilometer lange Tour von der Kreuzung der Straßen 643 und 649 zum Ófeigsfjörður. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour von der Straße 643 zum Ófeigsfjörður

Diese Tourbeschreibung beginnt am Abzweig der Straße 649 von der 643 in der Nähe des nördlichen Endes der 643. Vier Kilometer südlich von Norðurfjörður zweigt die 649 ab. Die Anfahrt über die 643 ist auf der vorhergenden Seite beschrieben.

Die gesamte 20 Kilometer lange Strecke ist nicht geteert.

Für Touren-Radfahrer birgt die Tour gleich mehrere Herausforderungen. Zum Ingólfsfjörður ist ein sehr steiler Pass auf ungeteerter Strecke zu meistern. Entlang des Ingólfsfjörður wird die hier sehr ebene Piste zunehmend schlechter, spitze Steine ragen aus der schmalen Fahrbahn. Auf dem Campingplatz am Ófeigsfjörður gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten, Radtourenfahrer müssen sich für den gesamten Aufenthalt mit Lebensmitteln versorgen. Trotzdem empfehlen wir diesen Abstecher auch Touren-Radfahrern wegen der landschaftlichen Schönheit. Der schlechte Zustand der Piste verhindert einen allzu großen Touristenauflauf und ermöglicht die Einsamkeit am Ófeigsfjörður zu genießen. Dort solltet ihr euch mindestens einen Tag aufhalten und auch Wanderungen unternehmen.

Höhenprofil zur Tour über die Straße 649 zum Ófeigsfjörður
Höhenprofil zur Tour über die Straße 649 zum Ófeigsfjörður

Gleich zu Beginn der Tour steigt die Piste während 2,8 Kilometer um 160 Höhenmeter steil an. In der Hauptsache beträgt die Steigung 8% mit bis zu 15% in der Spitze.

Von der Passhöhe bietet sich ein schöner Blick auf den Ingólfsfjörður mit der ehemaligen Heringsfabrik Eyri am südöstlichen Ufer. Auf einer Distanz von nur 1,5 Kilometern geht es sehr steil mit bis zu 20% hinunter zum Fjord.

Am Ufer des Ingólfsfjörður erreicht die Piste sogleich die Ruine der Heringsfabrik Eyri. Einige Schautafeln informieren über die Fabrik und das harte Leben der Arbeiter. Neben der Farbrik stehen einige Sommerhäuser für Urlauber.

Bis Eyri ist die Piste in einem sehr guten Zustand und für Fahrzeuge aller Art machbar. Im weiteren Verlauf umrundet sie den Ingólfsfjörður, die Piste wird schmaler und holpriger. Insbesondere am westlichen Ufer des Ingólfsfjörður ragen spitze Steine aus der Fahrbahn, die stabile Reifen erfordern. Normale PKW dürften dort sehr leiden.

Von der Westseite des Ingólfsfjörður bietet sich ein toller Blick auf die Pyramide des Berges Kálfatindar, der sich zwischen Norðurfjörður und Ingólfsfjörður 654 Meter hoch erhebt.

Am Ausgang des Ingólfsfjörður liegen auf der flachen Landzunge Seljanes einige nur noch als Wochenenddomizil genutzte Häuser.

Wir fahren nun entlang des kaum als Fjord, eher als Bucht wahrnehmbaren Ófeigsfjörður bis zu einem Bauernhof, der ebenfalls nur im Sommer benwohnt ist. Wenige Meter vor dem Hof liegt sehr schön rechts des Weges ein kleiner Campingplatz unmittelbar oberhalb des Kiesstrandes. Es gibt eine saftige Zelt- und Campingwiese und ein Holzhaus mit Toiletten (Wasserspülung!) und Wasserhahn, keine Elektrizität. Sonst wird nichts an Komfort geboten, dafür jedoch Ruhe, Einsamkeit und eine wunderschöne Aussicht.

Gleich hinter dem Bauernhof mündet der Fluss Húsa ins Meer. Etwas oberhalb formt er einige Wasserfälle. Spätestens an der Húsa ist Schluss für PKW. Es gibt zwei parallele Furten. Die Tiefe der näher am Meer liegenden Furt ändert sich mit Ebbe und Flut, die linke Furt ist eher tidenunabhängig. Während unserer Befahrung war sie etwa 25 Zentimeter tief.

Nach der Furt verschlechtert sich der Weg nochmals im Vergleich zum Abschnitt zwischen Eyri und Ófeigsfjörður. Nach Regen sammelt sich das Wasser an einigen Stellen tief in den Fahrspuren und es gibt einige felsige Abschnitte auf den letzten vier Kilometern bis zum Ende der Piste. Natürlich könnt ihr auch sehr gut eure Wanderung bereits am Campingplatz starten.

Am Ende der Piste hat der Fluss den schönen Wasserfall Hvalárfoss geschaffen. Er liegt in Richtung Meer und ist vom Parkplatz auf den ersten Blick vielleicht nicht sichtbar.

Vom Ende der Piste könnt ihr zum absolut lohnenden Wasserfall Dynjandi laufen. Rechnet mit 3 bis 4 Stunden Gehzeit für die 7 Kilometer hin und zurück. Es gibt eine Route entlang des Flusses Hvalá und eine Strecke weiter oberhalb durch die Berge, die wir nicht gefunden haben. Auf einer Fußgängerbrücke quert ihr die Hvalá. Anfangs ist der Pfad beim Fluss gut sichtbar, nach halber Strecke verlieren sich die Fußspuren immer mehr im spürbar ansteigenden felsigen Gelände. Durch einige höhere Felsstufen wird es unübersichtlich und ihr müsst aufpassen, nicht in die Schlucht der Hvalá zu gelangen oder die gehbaren Passagen durch die Felsbänder zu verpassen.

Die Hvalá hat hier eine tiefe Schlucht gegraben. Der Wasserfall Dynjandi fällt in Kaskaden durch die Schlucht, ein wunderbarer Anblick ohne jeglichen Touristenauflauf. Den besten Blick habt ihr von unterhalb des Wasserfalls am Rande der Schlucht.

Alternativ könnt ihr ab dem Ende der Piste 7 Kilometer entlang der Küste auf einem gut ausgetretenen, ebenen Pfad zum Eyvindarfjörður wandern. Dort hat der Fluss Eyvindarfjarðara einige nicht sehr hohe Wasserfälle geschaffen. Alleine wegen der Wasserfälle lohnt die Tour nicht, es ist aber eine schöne, einfache Küstenwanderung. Über den Fluss gibt es eine Brücke. Der Pfad als mehrtägiger Fernwanderweg weiter entlang der Küste über die Halbinsel Hornstrandir. Am Ende habt ihr die Möglichkeit, von Hornstrandir mit dem Boot nach Isafjörður überzusetzen.

Über Campingplätze und Geschäfte entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.

Zur Rundfahrt um die Westfjorde siehe unsere separate Beschreibung.

Alte Heringsfabrik Eyri am Ingólfsfjörður
Alte Heringsfabrik Eyri am Ingólfsfjörður
F649 an der Westseite des Ingólfsfjörður
F649 an der Westseite des Ingólfsfjörður
F649
F649
Bauernhof am Ófeigsfjörður
Bauernhof am Ófeigsfjörður
Furt hinter dem Bauernhof am Ófeigsfjörður
Furt durch die Húsa hinter dem Bauernhof am Ófeigsfjörður
Strandholz an der Küstenlinie
Strandholz an der Küstenlinie zum Eyvindarfjörður
Die Pyramide des Kálfatindar zwischen Ingólfsfjörður und Norðurfjörður
Die Pyramide des Kálfatindar zwischen Ingólfsfjörður und Norðurfjörður
Camping am Ófeigsfjörður
Camping am Ófeigsfjörður (Nächste Seite Nächste Seite)