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Radweg Schweden, Östersund - Gällivare


Abschnitt:

Gäddede - Klimpfjäll

Vildmarksvägen auf dem Fjällplateau Stekenjokk, Schweden
Vildmarksvägen auf dem Fjällplateau Stekenjokk

Wir beschreiben auf dieser Seite einen 108 Kilometer langen Abschnitt einer Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll. Dieser Abschnitt ist Teil des Radweges durch den Norden Schwedens von Östersund nach Gällivare. Eine Übersicht zu allen Seiten des Radweges ist oben am Beginn dieser Seite dargestellt.

Radtour durch Schweden von Gäddede nach Klimpfjäll

Höhepunkt dieser steigungsreichen, anstrengenden, landschaftlich wunderschönen Etappe ist die Querung des 600 Meter hohen Fjällplateaus Stekenjokk auf dem Vildmarksvägen.

Logo SverigeledenAb Gäddede hat der Sverigeleden die Nummer 8 erhalten. Wir radeln bis Klimpfjäll über den VildmarksvägenVildmarksvägen. Er beginnt und endet in Strömsund im Jämtland und führt über die Orte Gäddede und Klimpfjäll.

Vom Supermarkt in Gäddede folgen wir für 350 Meter der Straße 342 nach Osten und biegen an der nächsten Kreuzung nach Norden in den Vildmarksvägen ein. Auf der gut ausgebauten, wenig befahrenen Straße radeln wir nun durch endlosen Kiefernwald. Immer wieder bringen Seen eine zusätzliche Abwechslung in die einsame Strecke. Zur Hochsaison ist jedoch mit einigem touristischen Verkehr zu rechnen. Am Ende des Sees Lilljorm geht es bei Kilometer 31 mit einer Steigung zwischen 6 und 10 % auf einer Länge von 4,5 Kilometern 250 Höhenmeter ohne Kurven aufwärts. Sogleich geht es auf fünf Kilometern wieder 170 Höhenmeter runter zum See Blåsjön.

Am nördlichen Ende des Blåsjön erreichen wir bei Kilometer 44 mit Stora Blåsjön die erste Ortschaft seit Gäddede. An einer Straßenkreuzung gibt es einen kleinen Supermarkt und den Campingplatz Blåsjöns Fjällcamp mit Hütten direkt am See Blåsjön. Vom See Blåsjön radeln wir kurz hinüber zum kleinen See Mesvatnet. An dessen Ende gibt es eine kurze, mit kontinuierlichen 10% über 100 Höhenmeter sehr steile Auffahrt. Nach Erreichen der Passhöhe rollen wir sogleich die hundert Höhenmeter ebenso steil wieder hinunter zum Ankarvattnet. Auf einer Brücke queren wir einen reißenden Fluss. Ein Wanderweg führt ab der Brücke in das Korallgrottans Naturreservat (Hinweistafeln).

Bei Kilometer 60 erreichen wir den Lebbikvatnet. Gleich zu Beginn des Sees zweigt ein unscheinbarer Fahrweg zum Ufer ab. Hier liegen einige Angelboote. Wer keine Kraft mehr zum Bezwingen der nächsten schweißtreibenden Steigung hat, findet auf der Wiese am See zwischen Birken eine sehr schöne Naturzeltstelle mit einem tollen Blick über den Lebbikvatnet.

Der Vildmarksvegen steigt nun auf den nächsten 21 Kilometern mit einer Steigung zwischen 5 und 7% kontinuierlich 466 Höhenmeter an. Mit 8% wird es auf den letzten zwei Kilometern etwas steiler. Wer am Lebbikvatnet übernachtet und die Steigung ausgeruht angeht, kommt die 21 Kilometer sehr gut hoch.

Rasch ist die Baumgrenze erreicht und der Blick weitet sich immer mehr auf bis weit in den Sommer hinein von Schnee bedeckte Berge. Die höchste Stelle des Vildmarksvegen erreichen wir bei Kilometer 81 auf 875 Meter Höhe auf dem Fjällplateau Stekenjokk. Im Osten liegen jenseits der nicht weit entfernten norwegischen Grenze bis zu 1250 Meter hohe Berge. Hier oben hat man einen phantastischen Ausblick. In Straßennähe finden sich an einem der vielen kleinen Bäche zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Auf den zahlreichen Parkplätzen entlang der Straße stehen auch immer Wohnmobile über Nacht. Bei schönem Wetter sollter ihr auf dem Fjällplateau einen Tag verbummeln.

Bei schlechtem Wetter kann es hier oben aber ganz schön ungemütlich sein. Im Winter können die Schneewehen bis zu sieben Meter hoch werden. Wir haben auf dem Plateau ein heftiges Sommergewitter direkt über uns erlebt, im Zelt ein wenig erquickliches Vergnüngen

Auf dem Fjällplateau Stekenjokk queren wir die ausgeschilderte Grenze zwischen dem Jämtland und dem südlichen Lappland.

Knapp 300 Höhenmeter rollen wir auf den nächsten 27 Kilometern bis Klimpfjäll ausschließlich abwärts. Viel zu rasch ist wieder die Baumgrenze erreicht. Vor Klimpfjäll bietet sich ein schöner Blick auf den im Osten von vielen kleinen Landzungen durchsetzten riesigen See Kultsjön (Bild rechts).

Klimpfjäll besteht nur aus wenigen Häusern. Übernachten kann man im Hotel Klimpfjäll und im Klimpfjällsgarden.

Impressionen

Eine schwarze Wolkenwand bewegt sich mit uns während des Aufstiegs zum Fjällplateau Stekenjokk. Hinter uns lockert sich der wolkenverhangene Himmel immer mehr auf. Wir machen uns Hoffnung auf eingermaßen gutes Wetter auf dem Fjäll. Es ist noch recht früh, trotzdem wollen wir hier eine Nacht verbringen und die phantastische Landschaft in Ruhe genießen. Während wir noch nach einer Zeltstelle suchen, dreht sich das Wetter und die schwarzen Wolken kommen rasch auf uns zu.

Auf dem Fjällplateau gibt es nicht den geringsten Schutz. Also schnell das Zelt aufbauen. Donnergrollen kommt näher. Wir legen die Stahlrösser in größerem Abstand zum Zelt flach auf den Boden und hechten mit den ersten Regentropfen ins Zelt.

Dann geht es auch schon los. Wir zählen die Abstände zwischen Blitz und Donner. Das Gewitter kommt immer näher. Es ist nun richtig dunkel geworden. Wir sehen ringsherum die Blitze einschlagen, hören unmittelbar die krachenden Donnerschläge und fragen uns, ob die Leute in den Wohnmobilen eigentlich sicherer als wir im Zelt sind. Wir hören sogar die Blitze durch die Luft sirren, ein merkwürdiges Gefühl.

Am nächsten Morgen werden wir durch blauen Himmel ohne eine einzige Wolke versöhnt.

Karte zur Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll
Karte zur Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll
See Storjorm, Schweden
Der See Storjorm
Steile Abfahrt zum See Stora Blåsjön, Schweden
Steile Abfahrt zum See Stora Blåsjön
Lebbikvatnet, Schweden
Lebbikvatnet
Kultsjön, Schweden
Kultsjön bei Klimpfjäll
Der See Hetögeln, Schweden
Der See Hetögeln in Schweden kurz vor Gäddede

Höhenprofil zur Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll

In der Abbildung am Ende der Seite ist das Höhenprofil zum Radweg dargestellt. Auf der 108 Kilometer langen Strecke sind 1232 Höhenmeter steigend und 955 Höhenmeter fallend zu radeln. Es gibt einige anstrengende, kräftezehrende Steigungen. Wir empfehlen daher, die 108 Kilometer nicht an einem Tag zu fahren.

Höhenprofil zur Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll
Höhenprofil zur Radtour von Gäddede nach Klimpfjäll (Nächste Seite Nächste Seite)