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Tour durch Island: Straße 35 von Selfoss nach Ártún (nördliche Ringstraße)

Abschnitt:

Selfoss - Gullfoss

Strokkur, Island
Strokkur
Geothermalgebiet Geysir
Geothermalgebiet Geysir
Karte zur Tour über die Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss
Karte zur Tour über die Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 71 Kilometer lange Tour über die Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss. Sie ist Teil unserer vollständigen Beschreibung der Straße 35 von Selfoss nach Ártún an der nördlichen Ringstraße. Eine Übersicht zu allen Abschnitten unserer Tour auf der 35 ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour durch Island auf der Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss

Für Touren-Radfahrer ist dies eine sehr einfache Radtour auf einer gut ausgebauten, geteerten Straße - leider während der Saison mit recht viel touristischem Verkehr.

Wir beginnen die Tour und Kilometerzählung in Selfoss am großen Kreisverkehr unmittelbar am Fluss Ölfusá. Wir fahren auf der Ringstraße 1 über die Ölfusá und biegen bereits nach zwei Kilometern in die Straße 35 ein.

Der Verkehr läßt auf der Straße 35 etwas nach, trotzdem herrscht bis zum Geysir viel touristischer Betrieb auf der 35. Nach 8 Kilometern auf der 35 zweigt links die Straße 36 zum Þingvallavatn ab. Etwas Verkehr zieht die berühmte Þingstätte von der 35 ab.

Die Straße 35 führt durch eine hügelige Wiesen-Landschaft mit zahlreichen Bauernhöfen. Auf riesigen Weiden stehen zahlreiche Islandpferde. Wenn gemäht ist, bedecken unzählige weiße Punkte die Wiesen. Es ist das zu Ballen gepresste Heu, das mit weißem Kunststoff umwickelt ist.

Zwei Kilometer nach dem Abzweig der 36 steigt unsere Route auf einer Distanz von 5 Kilometern kontinuierlich um 90 Höhenmeter an.

Kratersee Kerið

Nur 5 Kilometer nach dem Abzweig der 36 und ungefähr bei der Abzweigung der 351 erreichen wir die Kratergruppe Seyðishólar. Die feuerrote Schlacke in den Kratern wurde für den Straßenbau abgebaut, was die Krater weitgehend zerstört hat. Lediglich der fast kreisrunde Kerið ist mit seinem 55 Meter unterhalb des Kraterrandes liegenden Kratersees noch gut erhalten und lohnt einen Stopp.

Unsere Route passiert den Ort Reykholt. Auf Grund seiner Lage im Geothermalgebiet gibt es hier eine Menge Gewächshäuser mit Anbau von Blumen, Obst und Gemüse.

Wenige Kilometer weiter nördlich kann, wer viel Zeit hat, den Wasserfall Faxi in Straßennähe besichtigen. Er wird auch Faxafoss oder Vatnsleysufoss genannt. Mit der Wassermasse des Gullfoss kann er nicht konkurieren, mit sieben Metern ist die Fallhöhe schon fast bescheiden.

Wir fahren weiter über die 35 nach Norden. Allmählich wird der riesige Gletscher Langjökull in der Ferne sichtbar.

56 Kilometer ab Selfoss biegt die 35 scharf um 90 Grad nach rechts ab, links zweigt die 37 nach Laugarvatn ab (siehe hierzu unsere Streckenbeschreibung vom Geysir über Laugarvatn und Þingvellir nach Reykjavik). Nach weiteren 5 Kilometern erreichen wir das Geothermalgebiet mit dem berühmten Geysir Strokkur.

Geysir

Eigentlich besucht jeder Tourist den Geysir. Entsprechend voll ist es hier. Rechts der Straße erstreckt sich eine weitläufige touristische Infrastruktur mit Tankstelle, großen Parkplätzen für Reisebusse und Pkw, Cafeteria und Souvenirgeschäft sowie einem großen Hotel. Zwischen unseren Besuchen wurde die Anlage regelmäßig erweitert, um dem Ansturm standhalten zu können.

Unmittelbar gegenüber des Servicecenters erstreckt sich das Geothermalgebiet. Es hat eine Ausdehnung von nur wenigen hundert Metern. Inzwischen ist alles eingezäunt. Auf dem Gelände kanalisieren Wege mit kleinen Zäunen die Besuchermassen, um ein Zertrampeln der Schlammtöpfe, heißen Quellen und Springquellen zu unterbinden.

Zwei Springquellen befinden sich auf dem Gelände. Der sogenannte Große Geysir - isländisch Stóra-Geysir - hat eine Springhöhe von bis zu 15 Metern. Allerdings sind seine Eruptionen sehr selten, vielleicht ein bis zweimal im Monat.

Nur der sogenannte Strokkur (auf deutsch Butterfass) spuckt noch regelmäßig in Abständen von 5 bis 10 Minuten heißen Wasserdampf 20 bis 30 Meter in die Höhe. Er stellt die Hauptattraktion des Geothermalgebietes dar. Eine große Touristenmenge schart sich ständig mit schussbereiten Kameras um den Geysir und wartet auf den nächsten Ausbruch.

Strokkur
Strokkur

Das Geothermalgebiet liegt auf einer Höhe von 110 Metern über dem Meeresspiegel, nur ungefähr 90 Meter höher als Selfoss. Während der Anfahrt von Selfoss ist die Straße 35 zwischen 50 und 100 Metern über dem Meeresspiegel gependelt.

Vier Kilometer östlich des Geothermalfeldes zweigt die Straße 30 nach Süden ab (siehe unsere Streckenbeschreibung "Geysir über Flúðir nach Hrauneyjar an der 26"). Unsere 35 schwenkt nach Norden ins Hochland. Auf den nächsten 7 Kilometern bis zum Gullfoss steigt die 35 um 115 Höhenmeter bis auf 224 Meter über dem Meeresspiegel an.

Zwischen Selfoss und Gullfoss ist die 35 durchgehend geteert und in einem sehr guten Zustand. Schließlich werden hier Unmengen Touristen transportiert.

Kratersee Kerið
Kratersee Kerið
Blick von der F35 auf den Langjökull in der Ferne
Blick von der F35 auf den Langjökull in der Ferne
Campingplatz am Geysir auf Island
Camping am Geysir
Haukadalur mit Geysir und Touristenstation am Geysir
Geothermalgebiet mit dem Strokkur, das Servicecenter ist inzwischen umfangreich ausgebaut worden
Quelle des Strokkur
Quelltopf des Strokkur
Heiße Quelle am Geysir in Island
Heiße Quelle
Höhenprofil zur Tour über die Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss
Höhenprofil zur Tour über die Straße 35 von Selfoss zum Gullfoss

Gullfoss

Wie beim Strokkur so erwartet uns inzwischen auch beim Gullfoss ein großes Servicecenter mit Restaurants und Souvenirgeschäften.

Auf zwei verschiedenen Wegen könnt ihr den Wasserfall erreichen. Etwa einen Kilometer vor dem Servicecenter zweigt rechts eine kurze Stichstraße von der 35 zu Parkplätzen ab. Von dort gelangt ihr ohne Höhenunterschied auf kurzem Weg zum Wasserfall.

Großparkplätze befinden sich beim höher gelegenen Besucherzentrum unmittelbar an der 35. Von dort steigt ihr über gut ausgebaute Wege hinab in die Schlucht zum Gullfoss.

Der Fluss Hvita hat sich hier bis zu 70 Meter tief eingegraben, von der Kante am Besucherzentrum habt ihr einen sehr schönen Blick über den Fluss und den aus zwei 11 und 21 Meter hohen Stufen bestehenden Gullfoss. Auf jeden Fall müsst ihr auch zum Wasserfall absteigen und bis unmittelbar an die Fallkanten gehen. Es ist sehr beeindruckend, die gigantischen Wassermassen aus unmittelbarer Nähe in die Tiefe stürzen zu sehen, zu hören und auch zu spüren, denn beim Fallen wird das Wasser zu Regen zerstäubt, der oft über den Weg geweht wird und euch ordentlich durchnässt. Daher empfiehlt es sich, eine Regenhose und -jacke anzuziehen.

Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.

Gullfoss, Island
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