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Tour durch Island über den Svalvogur

Abschnitt:

Von Þingeyri über die 622 (Svalvogur) nach Hrafnseyri

Karte zur Tour über die 622 (Svalvogur)
Karte zur Rundfahrt über die 622 (Svalvogur) und 626

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine Tour von Þingeyri in den Westfjorden Islands über die Piste 622 (Svalvogur). Eine Übersicht zu allen Seiten der Tour befindet sich am Beginn dieser Seite.

Von Þingeyri über die 622 (Svalvogur) nach Hrafnseyri

Wir starten unsere Tour in Þingeyri und fahren gegen den Uhrzeigersinn. Vielleicht ist diese Richtung fahrtechnisch für Autofahrer etwas einfacher zu bewältigen. Für Radfahrer dürfte die Fahrrichtung keinen Unterschied machen.

Gleich bei Þingeyri erhebt sich 330 Meter hoch der Hausberg Sandafell, den wir auf geteerter Strecke am Meer nach Westen begleiten. Es schließt sich das breite Kirkjubólsdalur an mit einem Durchlass in Richtung des Passes über die Hrafnseyrarheiði. In den beiden Tälern liegen verstreut in den saftig grünen Wiesen einige Bauernhöfe und am Meer passiert ihr den Flughafen von Þingeyri. Dann endet auch schon der Teerbelag und es beginnt eine zunächst gut fahrbare einspurige Piste.

Die Höhenzüge sind hier an der Nordküste der Halbinsel alle in Nordsüdrichtung zur Küste hin ausgerichtet. Wir passieren den steilen Ausläufer des sehr schmalen Kikafjall und dem sich anschließenden Haukadalur. Die aus den Tälern abfließenden Bäche sind hier alle überbrückt.

Es folgt ein 2 Kilometer langer Abschnitt entlang des steilen Schotterhanges Hálsar. Von dem 558 Meter hohen Berg Arnarnúpur fällt die Schotterflanke auf einer Distanz von nur 500 Metern ins Meer. Hier musste ordentlich gebaggert werden, um den Weg in die Flanke zu legen. Nach der Schneeschmelze im Frühjahr muss die Piste immer wieder neu geschoben werden..

Es schließen sich zwei Täler an, die sich in einer weiten Wiesenfläche am Meer vereinigen und durch das Hundshorn voneinander getrennt sind. In den Wiesen steht die winzige Hraunskirkja.

Die Piste 622 umrundet nun das Helgafell. Stellenweise ist sie in den senkrecht ins Meer abfallenden Fels gearbeitet. Vor dem Schwenk der Piste an die Westküste der Halbinsel fahren wir noch durch einen steilen Schotterkegel. An solchen Stellen muss man stets mit Steinschlag rechnen. Aber auch Erdrutsche oder Felsabstürze können zu jeder Zeit auftreten und insbesondere bei Schlechtwetter den Weg unpassierbar machen.

An der Westküste der Halbinsel erreichen wir den verlassenen Hof Svalvogar. Gleich daneben steht ein winziger Leuchtturm. Eventuell könnt ihr mit eurem Fahrzeug und insbesondere mit dem Fahrrad etwa 200 Meter vor dem Leuchtturm in den Wiesen übernachten.

Auf den nächsten 10 Kilometern fallen die Bergflanken weniger steil ins Meer ab und bieten Fläche für Wiesen, durch die die Piste gelegt ist. Ein kurzer steiniger Anstieg in diesem Abschnitt könnte für 2WD etwas schwierig sein. Wir fahren auf die im oberen Bereich senkrechte Flanke des 744 Meter hohen fotogenen Bæjarfjall zu.

49 Kilometer nach Þingeyri erreicht ihr am Dalsdalur die erste Furt durch den Fluss Dalsdalsá. Sie bietet auch Fahrzeugen mit wenig Bodenfreiheit kein ernsthaftes Hindernis. Nach nur 2,3 Kilometern folgt im Lokinhamradalur bereits die nächste Furt. In der Nähe steht ein verlassenes Haus.

Über dem Lokinhamradalur thront die beeindruckende Felsnase Skeggi. Es folgt eine vier Kilometer lange Strecke unterhalb steil aufragender Hänge, die schließlich in eine senkrecht ins Meer abstürzende Felswand einmündet. Hier ist für einen Kilometer den Straßenbauern nur der steinige Uferstreifen für die Anlage der Piste geblieben. Auf diesem Abschnitt wird der Belag zunehmend schlechter und mündet in große rundgeschliffene, lose Kieselsteine. Zuvor liegt noch eine Felsplatte quer über den Weg. Hier benötigt ihr Bodenfreiheit und Vierradantrieb - Bodenfreiheit für die Felsplatte und Vierrad für die losen Kiesel, sonst kommt ihr da nicht mehr raus.

Rutschige, kindskopfgroße Kiesel bei Skútabjörg
Rutschige, kindskopfgroße Kiesel bei Skútabjörg

Am Ende dieses schwierigen Abschnitts durchschneidet die Piste die Felsen, die hier bis ins Meer reichen. Der gesamte Abschnitt ist fahrtechnisch und landschaftlich sehr interessant. Bei Flut oder Sturm kann dieser Bereich überflutet sein. Wir empfehlen, vor dem Start der Tour die Tidenzeiten abzufragen und zu berücksichtigen. Ansonsten lauft ihr Gefahr, hier umkehren zu müssen und wenden ist für Autos abschnittsweise sehr mühsam bzw. schwierig.

Für Touren-Radfahrer stellt der Kilometer Steilküste kein ernsthaftes Hindernis dar. Über die kurze Passage mit groben Kies müsst ihr natürlich schieben.

Schließlich endet die raue Pist mit Erreichen des Stapadalur. Der Weg ist nun wieder ganz gut befahrbar, da in den Tälern verlassene Höfe liegen, die nun als Sommerhäuser Verwendung finden.

Die Höhenrücken verlaufen nun mehr in Ost-Westrichtung und sorgen für lange Bergflanken entlang des Meeres mit viel Wiese, durch die ihr nun fahrt.

Drei Kilometer vor Einmünden der Piste in die 626 erwartet euch beim Tjaldanesdalur nochmals eine Furt mit etwa 20 Zentimetern Wassertiefe und nach weiteren 2 Kilometern eine letzte ähnliche Furt.

Bei den Höfen Hrafnseyri wird die 626 erreicht. Vor Fertigstellen des Tunnels Dýrafjarðargöng im Jahr 2020 führte hier die Fernstraße 60 von Þingeyri über die Hrafnseyrarheiði. Über diesen Pass gelangt ihr zurück nach Þingeyri (siehe nächste Seite).

Wer auf dem Weg nach Süden ist, fährt 13 Kilometer auf der 626 weiter entlang des Arnarfjörður bis zur Einmündung in die Fernstraße 60 am Südausgang des Tunnels Dýrafjarðargöng.

Weitere Infos zu dieser Etappe in der Streckenübersicht.

Höhendiagramm zur Rundfahrt über die 622 (Svalvogur) und 626
Höhendiagramm zur Rundfahrt über die 622 (Svalvogur) und 626
Piste 622 am Hálsar zwischen Haukadalur und Langidalur
Piste 622 am Hálsar zwischen Haukadalur und Langidalur
Piste 622 unterhalb des Helgafell
Piste 622 unterhalb des Helgafell
Svalvogar in der Nähe des Leuchtturms Svalvogarviti
Svalvogar in der Nähe des Leuchtturms Svalvogarviti
Piste 622 unterhalb der Sléttaneshyrna
Piste 622 unterhalb der Sléttaneshyrna
Piste 622 am Bæjarfjall
Piste 622 am Bæjarfjall
Bucht Ortygshöfn
Skeggi
Schwieriger, steiniger Abschnitt mit überhängendem Fels auf Meereshöhe bei Skútabjör
Schwieriger, steiniger Abschnitt mit überhängendem Fels auf Meereshöhe bei Skútabjörg
schwierige Passage bei Skútabjörg erfordert Bodenfreiheit und 4WD
schwierige Passage bei Skútabjörg erfordert Bodenfreiheit und 4WD
Piste 622 am Haukadalur
Piste 622 am Haukadalur
Schwieriger, steiniger Abschnitt der Piste 622 auf Meereshöhe bei Skútabjörg
Schwieriger, steiniger Abschnitt der Piste 622 auf Meereshöhe bei Skútabjörg (Nächste Seite Nächste Seite)