Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.
Im östlichen Bereich des Hochlandes zweigt - etwa 30 Kilometer östlich des Vulkans Askja - die Piste F902 von der F910 ab. Die F910 bindet die Askja an das östliche Straßennetz an.
Auf Grund ihrer geringen Länge von nur 45 Kilometern tritt die F902 in den Karten kaum in den Vordergrund. Dieser Abstecher zum nördlichen Rand des riesigen Gletschers Vatnajökull ist jedoch landschaftlich äußerst lohnend. Die teils sandige, teils steinige F902 führt durch eine abwechslungsreiche Wüste, mal durch weite Ebene, mal durch ein haushohes Lavagebiet am Rande eines Gebirgszuges, durch Täler und über kleine Pässe.
Ziel der Tour sind die sogenannten Kverkfjöll am nördlichen Rand des Vatnajökull.
Die Kverkfjöll sind eine vulkanische Bergkette mit einer Höhe von bis zu 1930 Metern. Sie liegen in einer Senke zwischen den nach Norden auslaufenden, sehr breiten Gletscherzungen Dyngjujökull (westlich) und Brúarjökull (östlich), aus denen die Flüsse Jökulsá á Fjöllum und Kreppa entspringen. Von Nordosten nach Südwesten ist die Bergkette etwa 10 Kilometer lang. Man unterscheidet das östliche (Austari Kverkfjöll) und das westliche Kverkfjöll (Vestari Kverkfjöll). Die beiden Höhenrücken sind durch eine sich nach Norden hin vertiefende Gebirgsscharte getrennt. Eine solche Scharte heißt im Isländischen „Kverk“. In dieser fließt der Talgletscher Kverkjökull in Richtung Nordwesten auf die 900 Meter hohe Hochebene.
Unter den Kverkfjöll wird die größte Magmakammer Islands vermutet und vulkanische Aktivitäten gab es bis zu drei in einem Jahrhundert. Der letzte Ausbruch fand im Jahr 1729 statt. Die Caldera des Kverkfjöll ist heute komplett mit Eis gefüllt.
Von der Hütte Sigurðarskali am Ende der F902 führt eine grobe Piste zu den Kverkfjöll an den Rand der Gletscher. Hier bietet sich aus nächster Nähe ein atemberaubender Blick auf die Gletscher Dyngjujökull, Kverkjökull und auf den riesigen Hauptgletscher Vatnajökull. Am Rand des Kverkjökull liegt eine Eishöhle, deren Begehung jedoch sehr gefährlich ist. Über der Eisfläche steigt eine schon von weitem sichtbare Dampfsäule empor. Sie markiert das unter dem Gletscher liegende Geothermalgebiet Hveradalir - das oft bemühte Klischee der Insel aus Feuer und Eis ist hier eindrucksvolle Realität.
Die Tour über die F902 ist sehr lohnend. Für normale PKW ist sie nicht geeignet. Die sandigen Passagen können Fahrzeugen mit Zweiradantrieb Probleme bereiten, die letzten vier Kilometer zum Kverkfjöll erfordern Bodenfreiheit, auch hier kann 4WD nützlich sein. Östlich der F902 verläuft die Alternativpiste F903. Sie ist noch abwechslungsreicher, jedoch wegen zweier Furten nur Fahrzeugen mit Bodenfreiheit vorbehalten.
Touren-Radfahrer werden auf der F902 etliche Kilometer durch die sandigen Passagen schieben müssen, auf der F903 sind die Sandstrecken kürzer, zum Ausgleich stellen die beiden Furten - nicht nur - für Radfahrer eine Herausforderung dar. Im südlichen Bereich der F903 sind zudem einige steile, steinige Anstiege zu bewältigen.
Anstelle einer Befahrung der steinigen, teils felsigen Piste von der Hütte Sigurðarskali zum Kverkfjöll kann eine mehrstündige Wanderung auf markiertem Weg zur Eishöhle am Kverkfjöll unternommen werden.
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Merkmal der Route | Beschreibung |
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Name der Route | F902 |
Länder | Island |
von - nach | Abzweig F902 von F910 - Eishöhle am Kverkfjöll |
Straßen-Nummern | F902 |
Länge der Tour | 45 Kilometer |
Höhenmeter steigend | 518 |
Höhenmeter fallend | 310 |
Durchschnittliche Steigung | 2,9 % |
Durchschnittliches Gefälle | 3,7 % |
Verkehr | wenig Verkehr |
Wegebelag | teils sandige, teils steinige Piste |
max. Abstand zwischen Campingplätzen | - |