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Tour durch Island: Ringstraße

Abschnitt:

Egilsstaðir - Djúpivogur

Fáskrúðsfjörður
Ringstraße am Fáskrúðsfjörður
Stöðvarfjörður
Ringstraße am Stöðvarfjörður
Breiðdalsvik
Breiðdalsvik

Diese Tourenbeschreibung richtet sich an Auto-Reisende mit PKW oder Wohnmobil und Rad-Tourenfahrer.

Wir beschreiben auf dieser Seite eine 153 Kilometer lange Tour von Egilsstaðir durch die Ostfjorde Islands nach Djúpivogur. Sie ist Teil unserer Beschreibung einer Umrundung Islands auf der Ringstraße für Radfahrer und Autoreisende. Eine Übersicht zu allen Abschnitten zur Ringstraße ist am Beginn dieser Seite dargestellt.

Tour durch Island auf der Ringstraße von Egilsstaðir nach Djúpivogur

Die auch auf dieser Etappe durchgehend geteerte Ringstraße verlässt Egilsstaðir in Richtung Süden und führt uns durch das Fagridalur über einen 350 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Pass in die Ostfjorde. 300 Höhenmeter sind auf einer Distanz von 20 Kilometern zu bewältigen.

Auf den ersten Kilometern ist der Talboden des Fagridalur von niedrigen Bäumen bewachsen. Nach neun Kilometern erreichen wir den Abzweig der Stichstraße 953 zum Mjólfjörður. Wir sind nun schon knapp 200 Meter hoch, höhere Pflanzen wachsen hier nicht mehr. Wie durch eine gigantische mit Gras bewachsene Rinne führt die Ringstraße aufwärts durch das Fagridalur. Allmählich wird der obere Bereich der Talwände steiler, nackter Fels tritt hervor. In Richtung Süden wird die Landschaft zusehends wilder und aufregender. Wir blicken auf steile, auch im Sommer teils noch von Schneeresten bedeckte Bergspitzen im Umfeld des Reyðarfjörður.

Nach 19 Kilometern ab Egilsstaðir ist die Passhöhe von 350 Metern erreicht. Auf den nächsten 14 Kilometern geht es recht steil hinunter auf Meereshöhe zum Reyðarfjörður.

Bis Djúpivogur reiht sich nun Fjord an Fjord. In jedem Fjord liegt ein Ort am nördlichen Ufer, eine Ausrichtung, die ein Maximum an Sonnenlicht bietet. Es gibt erstaunlich viele Campingplätze entlang der Strecke. Kein Ort lässt es sich nehmen, einen kleinen Zeltplatz anzubieten. Sie sind jedoch alle sehr einfach gehalten, ein wenig Wiese und eher unkomfortable Sanitäranlagen - oft im Container und ohne Duschen, mehr lohnt hier abseits der großen Touristenströme nicht.

Beeindruckend steile und hohe Berge rahmen die Fjorde ein. Sie sind das Highlight dieser Etappe und unterscheiden sie grundlegend von der bisherigen Strecke über die Ringstraße. Gletscher haben vor langer Zeit die Fjorde geformt und den Bergen ihren markanten Schliff gegeben.

Anstrengende Steigungen erwarten den Touren-Radfahrer entlang der Fjorde nicht. Es ist ein leichtes, eher entspannendes Auf und Ab - wenn der Wind es zuläßt.

Der Reyðarfjörður ist der längste Fjord der Ostfjorde. Er ist von steil aufragenden, bis zu 1000 Meter hohen Bergen mit teils pyramidenartigen Spitzen umgeben. Kaum Vegetation bedeckt die Berghänge, im oberen Bereiche treten nackter Fels und loser Schotter hervor.

Am inneren Ende des Reyðarfjörður verzweigt sich die Straße. Links biegt die Straße 92 ab. Auf ihr erreicht ihr nach 2,5 Kilometern den Ort Reyðarfjörður. Er wird von einer großen Aluminiumhütte an seinem östlichen Rand geprägt. Sie erhält ihren Strom von einem Kraftwerk im Hochland, für das eigens der umstrittene riesige Staudamm Hálslón geschaffen wurde. Die Fabrik hat immerhin einiges Leben und Verkehr in den Ort gebracht, jedoch deutlich weniger Arbeitslätze als erhofft. Es gibt einen wenig schönen, einfachen Campingplatz und einen Supermarkt. Über die durchgehend geteerte 92 könnt ihr weiter nach Neskaupstaður fahren. Da dies eine Stichstraße ist, müsst ihr jedoch den selben Weg wieder zurück.

Wir bleiben auf der Ringstraße, die sich zum südlichen Ufer des Reyðarfjörður wendet. Nach drei Kilometer teilt sich die Straße erneut. Die Ringstraße führt rechts in einen Tunnel, den 5900 Meter langen Fáskrúðsfjarðargöng (für Radfahrer freigegeben).

Mit der Fertigstellung des Tunnels im Jahr 2017 wurde die Ringstraße hier in die Ostfjorde verlegt. Ursprünglich verlief sie weiter nördlich auf einer heute mit der Nummer 95 gekennzeichneten Straße. Diese Route war auf Grund ihrer Höhe sehr wetterabhängig. Die Ringstraße ist zwar etliche Kilometer länger als eine Fahrt über die 95, bietet jedoch dem Schwerlastverkehr eine winterfeste Verbindung in den Süden und nach Reykjavik. Vor dem Bau des Tunnels mussten der Reyðarfjörður und der sich südlich anschließende Fáskrúðsfjörður über 50 Kilometer komplett ausgefahren werden. Der Tunnel kürzt die Strecke um 37 Kilometer ab.

Wir empfehlen eine Umrundung der beiden Fjorde auf der 955 anstelle des Tunnels. Einige wenige Kilometer zu Beginn der Strecke und am Eingang des Fjordes sind nicht geteert, jedoch in einem sehr guten Zustand, denn es gibt fast keinen Verkehr! Nur einige wenige Bauernhöfe liegen einsam an der Straße. Daher nutzen fast alle den Tunnel. Eine Fahrt auf der 955 ist mithin viel beschaulicher und es ergeben sich herrliche Ausblicke auf die beiden Fjorde und die umgebenden Berge.

Auf der anderen Seite des Tunnels Fáskrúðsfjarðargöng liegt der Fáskrúðsfjörður und knapp zwei Kilometer abseits der Ringstraße der gleichnamige Ort an der Straße 955. Auch hier gibt es einen einfachen Campingplatz, durch einen kleinen See von der Durchgangsstraße getrennt, und einen kleinen Supermarkt. Dominiert wird Fáskrúðsfjörður durch eine Fischfabrik am östlichen Ortsrand. Nicht zuletzt die Fischfabrik zieht einigen Verkehr in den Ort. Der resultierende Straßenlärm wirkt sich leider auch auf den kleinen Campingplatz aus.

Die Ringstraße folgt dem Ufer des Fjordes entlang seiner Südseite in Richtung Meer. Ca. 700 Meter ragen hier die bräunlichen Berge über den von Gletschern geschliffenen Meeresarm empor. 17 Kilometer benötigt die Ringstraße vom inneren Ende des Fjords bis zum offenen Meer und erreicht nur wenige Kilometer weiter südlich den kleinen Stöðvarfjörður mit dem gleichnamigen kleinen Ort.

Auf der Südseite des Stöðvarfjörður beeindrucken bis zu 870 Meter steil aufragende Berge mit imposanten Felsspitzen. Zu rasch ist der kleine Fjord umrundet.

Es folgt die breite Bucht Breiðdaslvik. Da sie breiter als tiefer ist, wird sie vermutlich nicht als Fjord bezeichnet. Auch hier liegt wieder am Nordufer ein Ort mit gleichem Namen. Allerdings führt die Ringstraße am Ort Breiðdaslvik vorbei. Wer in den nur einen Kilometer von der 1 entfernten Ort möchte, muss abbiegen. Breiðdaslvik bietet einen Hafen, ein Hotel, ein Café mit Ladengeschäft und mitten im Ort hinter dem Hotel einen winzigen, einfachen Campingplatz.

Nördlich von Breiðdaslvik zweigt die Straße 95 nach Egilsstaðir ab. Fast vier Kilometer verläuft die Ringstraße auf einer Landzunge durch die weite, ebene Bucht.

40 Kilometer sind es noch von Breiðdaslvik nach Djupivogur. Nach Umrunden der Bucht Breiðdaslvik fahren wir ausnahmsweise 14 Kilometer am offenen Meer bis zum nächsten Fjord. Zwischen den steil aufragenden Bergen und dem Ufer ist hier soviel Platz, dass sich Bauernhöfe ansiedeln konnten und Schafhaltung betreiben.

Mit Einschwenken in den Berufjörður passieren wir das mit schönem Blick auf das Meer liegende Hostel Berunes mit Campingplatz (siehe Streckenübersicht).

Die Ringstraße biegt beim Hostel in den 14 Kilometer ins Land reichenden Berufjörður ein. Auch hier bleibt am nördlichen Ufer noch genügend Platz für Bauernhöfe, während auf der Südseite die Berge wesentlicher steiler in den Fjord abfallen. Beeindruckend ist der pyramidenförmige Berg Búlandstindur auf der Südseite.

Am inneren Ende des Fjords biegt die Piste 939 steil hinauf zum Öxipass ab. Sie mündet weiter nördlich in die von Breiðdaslvik kommende 95.

Vier Kilometer weiter zweigt eine Piste ins Fossárdal ab. Nach zwei Kilometern auf der kurvigen Piste und 70 Meter höher erreicht ihr den sehr schön und ruhig liegenden Bauernhof und Campingplatz Eyjólfsstaðir. Vom Hof könnt ihr auf einer Piste in das grüne, stufenförmig ansteigende Tal mit seinen vielen Wasserfällen hinauf wandern. Auf der Passhöhe bietet sich nach einigen Stunden ein Blick bis zu den Gletschern Þrándarjökull und Snæfell.

Zurück zur Ringstraße: Vorbei an steil aufragenden Bergen und der Pyramide Búlandstindur geht es nach Djúpivogur.

Djúpivogur liegt zwei Kilometer abseits der Ringstraße auf einer Landzunge, von drei Seiten durch das Meer begrenzt. Es gibt einen Campingplatz und das gemütlich aussehende Hotel Framtíð im Ortszentrum. Der Campingplatz verfügt über gute (geheizte) Sanitäranlagen mit warmen Duschen und einen Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit. Nicht weit entfernt gibt es einen Supermarkt. Alles liegt in dem kleinen Ort nah zusammen. Auch der Fischerhafen liegt unmittelbar neben dem Zentrum. Nicht zuletzt gibt es ein gemütliches Café, mithin genügend Infrastruktur für nasskaltes Regenwetter.

Über Campingplätze entlang dieser Etappe informiert die Streckenübersicht.

Karte zur Tour von Egilsstaðir nach Djupivogur
Karte zur Tour von Egilsstaðir nach Djúpivogur
Reyðarfjörður
Reyðarfjörður
Straße 955 am Reyðarfjörður
Straße 955 am Reyðarfjörður
Straße 955 an der Spitze Vattarnes mit Blick auf den Reyðarfjörður
Ungeteerter Abschnitt der Straße 955 an der Landspitze Vattarnes mit Blick auf den Reyðarfjörður
Fáskrúðsfjörður
Fáskrúðsfjörður
Fáskrúðsfjörður
Fáskrúðsfjörður
Fáskrúðsfjörður
Fáskrúðsfjörður Ende September
Blick auf den Stöðvarfjörður
Blick auf den Stöðvarfjörður mit steil aufragenden Felsspitzen der umgebenden Berge
Ringstraße unterhalb des Krosstindur
Ringstraße unterhalb des Krosstindur
Djupivogur
Djúpivogur
Höhenprofil zur Tour von Egilsstaðir nach Djupivogur
Höhenprofil zur Tour von Egilsstaðir nach Djúpivogur (Nächste Seite Nächste Seite)